GLASBACHRENNEN
Eine Erfolgsgeschichte
Die Anfänge 1974-1991
Am 7.und 8. September 1974 trafen sich erstmals die Fahrer von Serienfahrzeugen, verbesserten Tourenwagen, Sportwagen und Motorrädern im beschaulichen Bad Liebenstein zur Durchführung des 1. Glasbachrennens auf der Bergrennstrecke im angrenzenden Steinbach. Über 6000 Besucher erlebten die auf Bestzeit ausgelegten Läufe zur DDR Meisterschaft. Ab diesem Zeitpunkt fanden fast jährlich Bergrennen statt und wurden Jahr für Jahr mit höheren Prädikaten ausgestattet. Durch die Internationalität der Glasbachrennen und der anspruchsvollen Streckenführung kamen immer mehr Fahrer aus Osteuropa dazu. Mit der Wendezeit wandelte sich auch das Bild des Glasbachrennens. Die damaligen Ausrichter dieser Traditionsveranstaltung der MC Moorgrund taten sich 1991 erstmals mit dem NMC Baunatal zusammen und führten das 15. ADAC Glasbachrennen unter dem Rennleiter Reinhard Daum im nun vereinten Deutschland durch
Das vorzeitige Ende
Einige Gruppe H Fahrer dürften sich noch an eine nur mit Bäumen begrenzte Bergrennstrecke oder den sich auflösenden Asphalt während der Rennläufe erinnern. Dieter Knüttel, Rainer Fink, Dieter Rottenberger und Rüdiger Julius Bernhardt waren es schließlich, die trotz der Umstände im Gesamtresultat glänzten. Die Voraussetzung einer erneuten Veranstaltung im Folgejahr war an den Anspruch einer neuen Asphaltdecke und entsprechender Sicherheitseinrichtungen gekoppelt. Damit war das Glasbachrennen zunächst gestorben, denn keiner der damals Verantwortlichen konnte sich dieser finanziellen und sportlichen Herausforderungen stellen.
Die Neuanfänge 2005-2009
Bereits 2005 fanden sich in der neu gegründeten Rennsportgemeinschaft Altensteiner Oberland e.V. im ADAC (RSG) unter dem Vorsitzenden Marcus Malsch vor allem früher aktive Rallyesportler ein Herz und griffen die Geschichte des Bergrennsportes im Thüringer Wald wieder auf. Auf einer durch den Verein mit zusätzlichen 1000 Leitplanken präparierten Bergrennstrecke in Winterstein, wurde der Grundstein für die Wiedergeburt der Bergrenntradition am Rennsteig gelegt.
Von 2005 – 2009 wurde das ADAC Rennsteig Bergrennen durchgeführt
Probleme bringen neue Ideen
Durch Probleme mit dem ansässigen Privatwaldbesitzer kam es dazu, dass sich die RSG in 2010 für eine Weiterentwicklung des Bergrennsportes auf einer anderen Bergrennstrecke oder die Einstellung der mitlerweile zu großem Erfolg geführten Veranstaltung entscheiden musste. Ersteres traf zu und so wurde die traditionelle Bergrennstrecke am Glasbach, welche übrigens direkt am Vereinssitz der RSG liegt in das Visier genommen. Leider hatte sich der Zustand der Strecke seit 1991 nicht wesentlich geändert und es musste eine Lösung für die notwendigen Maßnahmen her.
Die Wiedergeburt einer Erfolgsgeschichte
In Absprache und mit Unterstützung des Freistaates Thüringen, des ADAC München und des ADAC Hessen-Thüringen sowie einer Investitionssumme in Höhe von 350.000 € und über 10.000 Stunden freiwilliger Arbeit durch die RSG entstand nicht nur die längste Bergrennstrecke Deutschlands, sondern auch die modernste und sicherste Bergrennstrecke Europas. Das eigens entwickelte Streckensicherungssystem feierte bei der Wiedergeburt des Glasbachrennens 2011 seine Premiere. Dieses ausergewöhnliche Engagement blieb auch beim zuständigen Weltmotorsportverband FiA nicht unbemerkt und führte zur Vergabe des höchsten Prädikates der Europabergmeisterschaft (EBM)
Nach Corona kommt der Neustart
Auch der Motorsport blieb wie alle anderen Veranstaltungen durch Corona nicht verschont. In diesen zwei Jahren war es auch für uns nicht leicht, die laufenden Kosten für unsere Bergrennstrecke aufzubringen, da uns alle Möglichkeiten einer Einnahmequelle genommen wurden. Nur nach enormen Anstrengungen und mit Unterstützung durch Sponsoren ist uns dies gelungen. Während dieser Zeit gab es ein Umdenken in allen Bereichen, Prioritäten wurden anders gesetzt, neue Ziele wurden angegangen. Die Ausgangssituation hat sich geändert und alles wurde neu bedacht.
Neue Zeiten, Neue Wege
Ein Neuanfang ist schwer, aber machbar. In 2022 entschieden wir uns erstmals nach 10 Jahren, das Internationale Glasbachrennen nicht als Europameisterschaft, sondern als Meisterschaftslauf zur Deutschen Bergmeisterschaft durchzuführen.
Dabei spielten auch die Kosten eine große Rolle, waren wir doch auf Unterstützung von Sponsoren und Partnern angewiesen, an denen die zweijährige Corona- Zwangspause auch nicht spurlos vorbeigegangen ist. Nach dieser Pause zog es jedoch die Fans wieder nach Draußen, die Teams hatten wieder Freude am Fahren und wir konnten unsere Jubiläumsveranstaltung 2022 erfolgreich durchführen.
Im Jahr 2023 gab es eine Terminüberschneidung mit dem Thüringen Tag, so dass wir keinen geeigneten Termin für das Glasbachrennen finden konnten. Wir entschieden uns, aus der Not eine Tugend zu machen und organisierten unsere 1. Altenstein Classics, eine Oldtimer-Ausfahrt rund um unser Heilbad Bad Liebenstein sowie unseren 1.und 2. Glasbach Berg-Slalom. Beide Veranstaltungen waren neue Herausforderungen, die jedoch bei den mitfahrenden Teams als auch Zuschauern Anklang fanden. Aufgrund des enormen Zuspruches planen wir diese beiden Veranstaltungen für die kommenden Jahre wieder durchzuführen.
Europameisterschaft zurück in Thüringen
Der Weltmotorsportverband FIA hat in seiner Sitzung am 06.12.2023 in Baku nach 4 Jahren Pause das höchste Prädikat im internationalen Motorsport nach Thüringen vergeben. Wir werden vom 14.-16.06.2024 in Bad Liebenstein/ Steinbach das 26.Internationale Glasbachrennen wieder als Lauf zur Europameisterschaft austragen.
Beim Weltmotorsportverband FIA konnten wir mit unserer herausragenden Organisation und Verlässlichkeit punkten und setzten uns so gegen den französischen Veranstalter durch.
Auch die Tatsache, dass die Glasbach- Bergrennstrecke die Längste in Deutschland und die modernste und sicherste Bergrennstrecke Europas ist, hat zu dieser Entscheidung beigetragen.
Neben der Europabergmeisterschaft und der Deutschen Bergmeisterschaft ist das 26.Internationale Glasbachrennen auch im österreichischen und luxemburgischen Meisterschaftskalender gesetzt.